Allgäu 2009

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Berge Kühe und Kurven

Das ist das Allgäu. Letzteres macht es natürlich für uns Motorradfahrer richtig interessant. Wenn man dazu noch weiß, dass es nur wenige Kilometer weiter Pässe mit bekannten Namen wie zum Beispiel Silvretta, Hahntennjoch und einige mehr gibt, dann wird einem schnell klar, warum wir uns für die 2009er Tour diese Gegend ausgesucht haben.

Aber der Reihe nach.
Wie immer trafen wir uns am frühen Morgen, 02.07.09, in Ludwigshafen in der Brunhildenstraße. Nach der allgemeinen Begrüßung, wobei wir Thomas Kipper als “Neuen” in unserer Runde begrüßen durften, der Rest waren alles “Wiederholungstäter”, starteten wir gegen 8 Uhr in Richtung Tank und Rast Schwegenheim wo wir den Rest der Gruppe aufsammelten.
Jetzt ging es dann richtig los. Wir fuhren auf der französischen Seite des Rheins bis nach Selestat. Dort wechselten wir über den Rhein um uns bei Freiburg i.B. einem ersten Highlight zu widmen. Der Schauinslandstraße. Auf der Höhe angekommen machten wir erst einmal eine Rast und bewunderten ein Gewitter das über dem Nachbartal hing. Zum Glück waren wir davon nicht betroffen. Wir folgten dann der B317 bis zur B500 um von dieser zum Schluchsee zu fahren. Von dort ging es dann durch die Wutachschlucht. Unser nächster Zielpunkt war dann Stockach. Von dort folgten wir dann dem Uferverlauf des Bodensees. Immer auf der B31 um dann vor Lindau auf die 308 zu wechseln. Hier ging es dann endlich ins Allgäu. Über Oberstaufen, nach einem Schlenker über Riefensberg, Österreich, zum Tanken (20 Cent billiger!), fuhren wir dann unserem Ziel Oberstdorf - Tiefenbach entgegen. Natürlich blieb es uns verwehrt dort trocken anzukommen. Auf den letzten zwanzig Kilometern, in Immenstadt, erwischte uns der Regen. Und das nach knapp 500 Kilometern im Trockenen. Aber egal, wir waren ja fast am Ziel und da konnte uns auch der Regen nicht mehr erschüttern.
Im Gästehaus Tanneck wurden wir bereits erwartet. Nachdem wir alle unsere Zimmer bezogen hatten, wobei Andrea und Emil im Gästhaus Allgäu-Sonne und Petra und ich in einer Ferienwohnung bei Fam. Tannheimer  unterkamen, trafen wir uns bei Fam. Rausch im Gästehaus Tanneck zum Essen. Alle drei Unterkünfte sind im Übrigen sehr empfehlenswert. Der erste Abend ging dann bei einem guten Essen und ein paar geistigen Getränken gemütlich zu Ende.

Der nächste Morgen begrüßte uns mit sehr vielen grauen Wolken und einer kräftigen Dusche während des Frühstücks. Dies stellte unsere Planung für den Tag in Frage.
Wir wollten eine Runde über den Riedbergpass, Faschinajoch, Silvretta, Bieler Höhe, Hahntennjoch, Gaichtpass und den Oberjoch-Pass drehen. Nach längeren Diskussionen entschlossen wir uns, mit Ausnahme von Ralph und Roland, die der Sache absolut nicht trauten, zu fahren. Die richtige Entscheidung! Nachdem wir den, leider mit einer Baustelle versehenen, Riedbergpass hinter uns hatten fuhren wir nach Österreich ein. Über Au ging es dann nach Damüls und von dort auf das Faschinajoch. Dort ereilte uns der Weltuntergang! Kurz vor der Galerie vor dem Pass begann es zu regnen. Dieser war aber mehr ein Wolkenbruch. Da wir uns entschieden hatten, auf den Pässen frei, also jeder so wie er wollte oder konnte, zu fahren, stand bereits ein Teil der Truppe auf der Passhöhe. Wir beschlossen dann in aller Eile auf die andere Seite zu wechseln, in der Hoffnung aus dem Regen heraus zu fahren. Leider klappte das nicht. Ein paar Höhenmeter tiefer fuhren wir in die Wolken. Mit Sicht war da nichts mehr. Wir hielten dann an einem Haus mit Balkonen und stellten uns unter.

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Das war eine gute Entscheidung. Wie wir feststellten war dies das Sporthotel Domig. Wir standen da so im Regen, als ein Pkw vor die Garage fuhr vor der wir standen und uns bat, nicht schimpfte(!), ihm Platz zu machen. Nachdem er in die sehr geräumige Garage gefahren war stieg ein älterer Herr aus. Auf meine Frage ob wir uns bis zum Nachlassen des Regens in dieser aufhalten dürften, sagte er spontan ja. Dafür nochmals unseren herzlichen Dank. Im weiteren Verlauf entschuldigte sich der Herr sogar dafür, dass die Kaffeemaschine defekt wäre und er uns daher keinen Kaffee anbieten könne. Dafür bot er uns jedoch eine Runde Obstler an, den wir aber dankend ablehnten.
Nachdem sich der Regen gelegt hatte ging es dann auf der geplanten Route weiter. In einen wirklich tollen Tag ohne auch nur einen weiteren Tropfen Regen. Wir fuhren dann auf der Silvretta Hochalpenstrasse, die übrigens für ein Motorrad 10,50 Euro kostet(!), auf die Bielerhöhe. bieler_hoehe_300x225Dort machten wir dann im strahlenden Sonnenschein bei 20°C unsere Mittagspause. Dabei erhielten wir dann noch Besuch von ein paar Allgäuer Milchkühen, wobei sich eine ganz besonders für unsere Gummikühe interessierte.
Nach der Pause fuhren wir über Galtür und Imst, woran meine Erinnerung nicht so gut ist da ich eine Organstrafverfügung wegen “Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 35 Euro erhielt. Warum? Weil ich eine Abfahrt verpeilt hatte und diese im Abbiegen gerade noch gesehen hatte. Ich winkte die Gruppe weiter, wendetet und fuhr dann hinterher. Leider standen die Jungs mit ihrer Laserpistole oben am Einstieg zum Hahntennjoch und haben mich angepeilt. Dumm gelaufen aber nicht zu ändern. Ich hatte die dort geltenden 30 Km/h schlicht auch nicht gesehen und ging von 50 Km/h aus. Das Hahntennjoch entschädigte aber letztlich für die 35 Euro. Es ist einfach ein toller Pass. Nachdem wir dann das Lechtal durchfahren hatten fuhren wir über den Gaichtpass in das Tannheimer Tal. Von dort ging es dann über den Oberjoch-Pass in Richtung Sonthofen und von da weiter nach Oberstdorf.
Unsere zwei Verweigerer zusammen mit Andrea hatten übrigens den Tag mit einem Besuch auf dem Nebelhorn, auf den ich hier nicht näher eingehen möchte, und in aller Ruhe in Oberstdorf verbracht.
Der Abend endete dann wie der vorherige bei einem guten Essen und ein paar Bier.

Der folgende Tag führte zu einer Aufteilung der Gruppe. Unsere Verweigerer vom Vortag fuhren zusammen mit Peter über den Riedberg, das Faschinajoch, das Furkajoch nach Dornbirn und zurück nach Oberstdorf. Unser Kumpel Markus musste sich jedoch richtig die Klatsche geben. Er ließ es sich nicht nehmen bis zum Stilfserjoch zu fahren. Alles in Allem rund 500 Km. Er kam dann auch gerade rechtzeitig zum Essen um 19 Uhr in Oberstdorf an.
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Der Rest der Gruppe verbrachte den Tag zunächst in der Breitachklamm (Offizielle Seite) um sich dann anschließend auf der Dornach Alpe zu erholen und zu stärken.

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nebelhorn_300x225Nach einem Zwischenstopp in Tiefenbach führte auch unser Weg auf das Nebelhorn und nach Oberstdorf welches wir dann gründlich erkundet haben. Vor allem die Geschäfte hatten es uns, genauer den Mädels, angetan. Nach dem gemeinsamen Essen fuhren wir mit Taxen zurück was uns ca. elf Euro kostete. Aber besser als gelaufen, da ab 19 Uhr kein Bus mehr fährt und der auch 1,80 Euro / Person kostet.

Nach einem erneut reichhaltigen Frühstück, packten wir am nächsten Morgen unsere sieben Sachen und machten uns auf den Heimweg. Es wäre ja zu schön gewesen, wenn wir diesen trocken hätten erleben dürfen. Wir fuhren durch einige Regenschauer, was jedoch unser gute Stimmung nicht wirklich trüben konnte.

Abschließend bleibt nur noch zu sagen, dass diese Tour wieder in den Reigen der gelungenen Touren passt. Wir hatten keine technischen oder sonstige Probleme, alle kamen gesund nach Hause und das bisschen Regen hat uns auch nicht erschüttert.

Wer möchte kann sich unter den folgenden Links die Touren noch genauer ansehen.

Hier noch zwei kleine Filme

 

 

Und hier noch ein paar Videos zu den Pässen (Aber nicht von uns):

 

Hier geht’s zu den Bildern:

Tour allgemein

Breitachklamm